Malerei auf Stoff

Malerei auf Stoff

Über Technik und Besonderheiten

Zur Stoffmalerei kam ich über das Malen für die Paramente, wo mit speziellen Stofffarben auf großen schweren Stoffteilen gemalt wird.
Nachdem ich erfahren hatte, wie wunderbar sich diese Stofffarben für meine Tierporträts eignen, begann ich Tiere auf Kissen oder anderen Textilien zu malen.
Diese Kissen sind ein beliebtes Geschenk, wenn es mal etwas Besonderes sein soll und bereiten immer wieder große Freude.

Ich verwende Stofffarben von Deka. Die lassen sich wunderbar mischen, aufhellen, abtönen, wie mit klassischen Deck Farben.
Fell, Gesichter, Kleider mit Falten,…alles lässt sich auch auf Stoff malen.
Anders als bei den großen Stoffen spanne ich kleine Stücke unbedingt mit leistungsfähigem Krepp Klebeband auf eine Holzplatte auf, damit nichts verrutscht oder der Stoff Falten wirft, sobald er feucht wird.
Die Vorzeichnung übertrage ich mit einem Episkop oder ggfs. auf dem Lichttisch mit einem weichen Bleistift.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Stoff- und Seidenmalen.
Es handelt sich zwar in beiden Fällen um Stoff, aber die Arbeit damit könnte nicht gegensätzlicher sein. Die Stofffarbe ist dick wie Paste, deckend, träge und fließt keinen Millimeter von selbst, aber man kann in Ruhe damit arbeiten und ggfs. sogar auf dem Stoff abmischen. Deshalb eignet sich das auch so gut für die Tierporträts, weil es keine bösen Überraschungen gibt.

 

Malen auf Seide

Bei der Seide ist es genau umgekehrt. Hier ist man niemals vor Überraschungen sicher. Einen Moment nicht aufgepasst, und die intensive aber wasserdünne Farbe läuft davon. Aber dafür hat man oft zauberhafte Effekte und wirkungsvolle Zufälligkeiten, die man sich vielleicht niemals so ausdenken könnte, und schon gar nicht planen. Die Seidenfarben haben die Eigenschaft, kaum auf den seidenen Malgrund aufgebracht, sofort in alle Richtungen auseinander zu laufen. Es ist ohne besondere Vorgehensweise kaum möglich, auch nur einen normalen Strich zu malen.Deshalb verwendet man in der klassischen Seidenmalerei ein Konturenmittel, die Gutta.

Andrea Jansen malt einen Greifvogel auf Seide

Damit werden die Flächen quasi eingesperrt, begrenzt, am Weiterlaufen gehindert.
Diese Gutta gibt es in farblos, Schwarz, Weiß oder auch Gold. Aber es ist immer eine sichtbare klare Kontur, die mit in die Komposition eingebaut werden muss.

Über die bewährte Glasplattenmethode der bekannten Seidenmalerin Ute Patel-Mißfeld entwickelte ich deshalb meine eigene Technik, um dieses Problem zu umgehen.
Ich konnte Konturenmittel mit Farbe so kombinieren, dass sich je nach Bedarf die Fließeigenschaften kontrollieren lassen. Wo es nötig ist, bleibt die Farbe dann stehen und an anderen Stellen darf sich der typische, wundervolle Effekt der fließenden Seidenfarbe ausleben. Auch hier, bei der Seidenmalerei habe ich besondere Aufmerksamkeit in die Tierdarstellung gelegt. Man kann damit wunderbar Fell und Federn darstellen.

Andrea Jansen malt einen Greifvogel auf Seide