Vergangene Zeiten

Vergangene Zeiten

Unsere Puppenmanufaktur

Zu einem Zeitpunkt, als ich in München noch als Grafik-Designerin gearbeitet habe, hatte meine Zwillingsschwester Petra Jeckle bereits erste Erfahrungen mit dem Modellieren von Figuren aus Cernit®gesammelt. 

Sie war es, die mir 1991 das Handwerk näher brachte. Schon bald entdeckten wir, wie sehr uns das Entwerfen, Modellieren, Bemalen und Einkleiden von Puppen lag. Wir besorgten uns hochwertige Materialien für Haare, Augen, Kleidung sowie geeignete Farben für das Make-up und verfeinerten unsere Technik. Meine Erfahrungen im Modedesign und als Schneiderin kamen mir beim Einkleiden unserer Puppen sehr zugute. 

Das Warenzeichen

Die Ergebnisse präsentierten wir auf einschlägigen Börsen und Messen für Puppenliebhaber und freuten uns über das rege Interesse daran sowie gute Verkäufe.

Schon bald darauf wurde ein Großhändler auf uns aufmerksam. Er bot uns an, Marketing und Vertrieb der Puppen zu übernehmen. Somit war das Warenzeichen Jeckle-Jansen-Künstlerpuppen® geboren.

Bis zu dem Zeitpunkt hatten wir lediglich Unikate verkauft, einzelne handgefertigte Exemplare aus Cernit®, die wir für unsere Kunden mit Zertifikat und Gütesiegel versehen hatten.

Die Nachfrage nach Künstlerpuppen war zu jener Zeit relativ hoch.

Limitierte Auflagen

Der Großhändler schlug uns deshalb vor, Kollektionen unserer Werke für den internationalen Markt in limitierter Auflage produzieren zu lassen. Wir willigten ein, und lieferten die Master, aus denen anschließend ein spanischer Hersteller bis zu 2222 Kopien pro Modell zog.

Eine solche Puppe war etwa 43 cm hoch und annähernd 1,3 kg schwer. Die hautfarbenen Körperteile bestanden aus Vinyl, die Körper selber waren gestopft und teilweise mit Granulat gefüllt. Auch sie waren mit kleinen Mohair-Perücken ausgestattet und Wimpern aus echtem Haar. Die Stoffe ihrer Garderobe bestanden aus reinen Naturfasern. Auch die Kopien erhielten Zertifikate, wenngleich keine handgefertigten, sondern welche aus der Druckerei, die sie als Exemplare einer limitierten Auflage auswiesen.

Die illegalen Plagiate

Das hätte noch lange so weitergehen können, wenn wir nicht eines Tages entdeckt hätten, dass jemand hinter unserem Rücken illegale Plagiate unserer Puppen herstellte. Diese waren von minderer Qualität und wurden offenbar weltweit in hohen Auflagen zu Spottpreisen verkauft. Sogar auf Tankstellen wurden sie angeboten.

Das verdarb uns den Spaß daran, Puppen herzustellen. Wir brachen mit dem Großhändler und suchten uns schweren Herzens aber erfolgreich neue künstlerische Herausforderungen.

Jeckle-Jansen-Künstlerpuppen® sind bis heute gefragte Sammlerobjekte.

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